F.I.S.C. Rennen in Zandvoort

Die große Frage - sein oder nicht sein!

Zandvoort 10.-12. Mai 2013 - FISC - der erste echte Renneinsatz von Günther's Baby Doll, Emanuel's Kompressor 4/4 sowie Marcus' und meinem 4/4 Sports Competition nach erfolgtem Tuning bei Zagk Tuning mit 15 mehr-PS bei 7.500 U/min. Letzteres, weil ich es leid war auf den Geraden von MG & Co immer wieder überholt zu werden, nachdem ich mir in den kurvigen Passagen mühsam einen Vorsprung erarbeitet hatte - so geschehen letztes Jahr in Zandvoort, Assen und in Dijon.

Wie würde Günther mit seinen 250 PS, gehandicapt durch die Gefahr, dass der Keilriemen bei über 8000 U/min abspringen und er das erste Mal in seinem Leben ein richtiges Rennen fahren würde, mit der für ihn völlig neuen und aufregenden Situation fertig werden? Mit Golfturnieren kennt er sich ja adrenalinmäßig aus, aber ein Rennen mit seinem neuen, kostbaren Baby Doll?

 

Und unser Doktor Emanuel mit seinen 185 Kompressor PS und seinem ebenfalls ersten Renneinsatz?

Da waren Marcus und ich eher gelassen, Marcus "rennt" ja seit 5 Jahren und ich seit einer kleinen Ewigkeit- trotzdem knisterte es zwischen uns beiden gewaltig - gleiches Material (?) und Jung gegen Alt oder Heißsporn gegen den erfahrenen Altmeister? But we love it!

In Dijon und Assen hatte sich bereits herausgestellt, dass Marcus auf seinen AVONs im Regen unschlagbar war. Ich dagegen hatte mit meinen neuen Yokos im Trockenen einen leichten Vorteil - wir beide aber noch mit den alten nur 150 PS. Das sollte nun ganz besonders spannend werden!

 

Dann ging es los: Qualifying - Marcus und Günther starten ganz vorne, weil sie sich professionell bereits lange vorher im Vorstart einsortiert hatten. Marcus schafft zwei schnelle Runden noch im Trockenen und liegt zusammen mit dem "unschlagbaren" Paul auf +++++8 gaaanz vorne in der Startaufstellung.

Günther, auf den ich im Regen auflaufe, lässt es etwas respektvoller, wie auch Emanuel, angehen - Materialangst, wie er mir nachher berichtet, kann ich verstehen. Das kennt man, hält aber erfahrungsgemäß nicht lange an, spätestens, wenn man einmal richtig "geärgert" worden ist, lässt man plötzlich alle Angst um's Material fallen und dann geht's richtig los. "Balls" eben.

 

Beim ersten Rennen dann auf traumhafter, trockener Piste waren nicht nur Marcus und ich über das Potential unserer 4/4 überrascht, sondern auch unsere Mitbewerber. Insbesondere Paul konnte es kaum glauben, was Marcus da hinter ihm mit lediglich 1600 ccm angestellt hatte, er war ihm nämlich immer dicht auf den Fersen.

 

Ergebnis vorne: Marcus 4. Platz im Gesamt. Ich selbst komme nur auf den 7. Platz im Gesamtklassement - zu viel Verkehr vor mir wegen der 6. Startreihe, aus der ich wegen meines Qualifyings starten musste.

Übrigens "Stehender Start", das machte alles noch viel aufregender für unsere Novizen! Für uns 1600 ccm's nicht so gut, denn da düsen die fetten Triumph TRs und MG GTs beim Start von hinten nur so an einem vorbei, für Günther aber eine gute Gelegenheit, Positionen gut zu machen. Günther wird 18. und Emanuel, der beim Training verschlafen hatte, landet auf Position 36.

 

Rennen 2: Marcus startet ganz vorne, weil der Gesamtsieger aus Rennen 1 nun seinen Vater mit dem höllisch schnellen schwarzen MG GT 6 fahren lässt, und der muss von der letzten Startreihe starten.

 

Für mich ist es nun etwas überschaubarer, weil ich nun zumindest aus der 3. Reihe starten kann. Aber schon nach der zweiten Runde hat der MG Midget unseres Freundes Max (der aussieht, wie der junge Mr. Bean), einen kapitalen Motorschaden und versifft ein paar hundert Meter Rennstrecke mit seinem ausgelaufenen Öl.

Also pace car für 5 Runden bis die Ölspur gesandet ist. Marcus liegt immer noch an Position 2 hinter Paul Conway, für ihn könnte es bis zum Rennende gerne so weiter gehen, aber ab Runde 7 geht es auf einmal mit Verschwinden des pace cars richtig zur Sache. Ich selbst verschlafe den Anschluss und so fehlen mir ein paar hundert Meter bis zu meinem Vordermann und den anderen vor mir.

 

Bin dann selbst überrascht, dass ich mich aber dem Pulk nähern kann- sehe, wie Marcus seine 2. Position verliert, kann ihn und einen TR überholen und lande auf Position 4 im Gesamt, Marcus wird dieses Mal 7. Günther 21. und Emanuel 37.

Marcus ist etwas angesäuert - wieso war ich auf einmal 2 sec schneller als er? Dann kommt die Lösung des Rätsels, als unsere beiden Grauen nebeneinander stehen: "Du, warum ist Deiner soviel tiefer, als meiner?" - ich kläre ihn auf und, was ich auch nie verheimlicht hatte: weil ich ihn letztes Jahr bei Matthias hatte tiefer legen und andere Stoßdämpfer einbauen lassen. Und dann ist da ja noch meine andere Getriebeübersetzung mit Umrüstung auf T9 Getriebe! Das bringt eben doch was. Früher belächelt, aber auf einmal sehr interessant.

 

Er rüstet jetzt nach, und wir freuen uns auf Le Mans, aber dieses Mal wirklich mit gleichem Material! We will see!

 

INGO